Rotifer (UK)
Robert Rotifer, als Musiker, Radiomacher und Schreiber seit bald 27 Jahren Exilant im UK, präsentiert sein neues Album “Holding Hands in Petropolis”, ein "Songzyklus aus der Perspektive eines alles andere als selbstzufriedenen 53-jährigen, der sich vorwirft, nicht genug getan zu haben, um die in seiner Lebenszeit ausgelösten Katastrophen abzuwenden.”

Zu seinem Trost hat er jetzt die Machtposition, von der Bühne des Café Wolf weg die Welt zu verändern. Neben großen britischen Musikerinnen wie Fay Hallam, Helen McCookerybook und Amelia Fletcher taucht auf diesem Album übrigens auch der Grazer Paul Pfleger als mitsingender Tastenspieler auf - eine Zusammenarbeit, die nicht zuletzt auf ihren gemeinsamen Auftritt im Wolf zu Weihnachten ’22 zurückgeht. Ähnliches könnte diesmal wieder passieren.

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Paul & Pets (A)
Paul Pfleger hat nicht auf die sozialen Entbehrungen der letzten Jahre gewartet, um die Einsamkeit wirklich genießen zu können. Aufgewachsen als Einzelkind umgeben von Musik, hat Paul bereits seit seiner frühen Jugend das Unterwegssein mit den Bands 'Stereoface' und 'Polkov' gründlich zelebriert – bevor er das Musikstudio als sein Lieblingsinstrument und Rückzugsort der unbegrenzten Möglichkeit entdeckt: Genau dort ist die Limitation allerdings oft das wirklich Entscheidende, und so sind es vor allem die analogen, oft fehlerhaften Geräte, die ihn auf das Wesentliche besinnen und zu einem asketischen Umgang mit digitalen Versuchungen führen. Mit jener Arbeitsweise kann Paul zuletzt bei den Platten von 'Monsterheart', 'Oxyjane', 'Laurie' oder 'Good Wilson‘ behilflich sein, und trommelt in seiner Freizeit bei der 'Tiger Family’.'Paul & Pets' hingegen ist Outlet für den allereigensten Mikrokosmos des Songschreibers und Musikliebhabers, der mit Domestic Monastic sein selbstproduziertes Solo-Erstlingswerk auf Musikkassette vorstellt. Ursprünglich als Recording-Projekt gegründet, gibt es Paul & Pets für ausgewählte Termine auch im Konzert; Konsequenterweise allerdings nicht von einem Orchester oder einer Band unterstützt, sondern am liebsten im Minimal-Setup mit Tape Loops und stets wechselndem Instrumentarium.

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Nachdem die Wiener Band Werckmeister mit dem Album Kairos 2022 ein musikalisch wie lyrisch ambitioniertes Debüt vorgelegt hat, erscheint nun gut ein Jahr später bereits die Nachfolgerin Maruschka. Das Projekt um Sänger und Songschreiber David Howald bleibt seinem Anspruch dabei treu und schafft gleichzeitig eine überraschende Weiterentwicklung: Man tritt aus dem inneren Monolog der ersten Schaffensphase heraus und rein ins Tageslicht. Die von Post Punk und Ambient geformten Räume im Sound der Band verbleiben als Referenzrahmen, werden aber vom Ornament des Frühlings, von pumpendenBeats und lieblichen Melodien angereichert. So ist das vorherrschende Lied auf dieser Platteauch das Liebeslied – mal vampirisch schmachtend, mal leichtfüßig und sonnengeflutet. Man fühlt sich an die Popsongs von The Cure, an die Nonchalance von The Velvet Underground, in den elektronischen Momenten aber auch an eine Jenny Hval erinnert. Fest steht, dass Werckmeister ihren originellen Ansatz auf Maruschka kompromisslos weiterverfolgen.

Inoffiziell war sie das schon zuvor, denn das Café ist als Konzertlocation mit experimentierfreudigem Programm fest in der Grazer Musikszene verankert. Der eine oder andere Festivalauftritt ist hier schon ausgeklungen. Nun bildet das Café Wolf den Rahmen für zwei Late-Night-Events.

Am Freitag lädt der Grazer Impro Klub zum gemeinsamen Musizieren: Improvisiert wird mit allem, was tönt. Es gibt keine stilistischen Vorgaben, alle sind eingeladen mitzumachen. Ein Abend der Vernetzung, ob verbal oder nonverbal. Im Vordergrund steht das aufmerksame Zuhören, um einander Raum zu geben. Kuratiert von Robert Lepenik und Rainer Binder-Krieglstein soll im Café Wolf an diesem Abend ein kollektiver Klangkörper entstehen – zwanglos und ergebnisoffen.

Info: offizieller Beginn Musikprogramm um 23:30
Link: Musikprotokoll

Inoffiziell war sie das schon zuvor, denn das Café ist als Konzertlocation mit experimentierfreudigem Programm fest in der Grazer Musikszene verankert. Der eine oder andere Festivalauftritt ist hier schon ausgeklungen. Nun bildet das Café Wolf den Rahmen für zwei Late-Night-Events.

Am Samstag gibt’s eine Carte blanche für Künstler:innen des musikprotokoll.

Info: offizieller Beginn Musikprogramm um 23:30
Link: Musikprotokoll

Es sind alle eingeladen mitzumachen, außergewöhnlichen Fähigkeiten
sind nicht erforderlich, nur die Freude am gemeinsamen Musizieren und
Interesse an elektronischer Musik!

Der GIK wurde initiiert, um einen Rahmen zu schaffen, in dem das
Jammen und gemeinsame Improvisieren mit allerlei akustischen und
elektronischen Instrumenten, sowie auch stimmlich erprobt werden kann.

Die Herausforderung dabei besteht in der Realtime-Interaktion und
auch -Klangverarbeitung, dem Begreifen von oft unbekannten Klangquellen
und Klängen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie diese musikalisch
miteinander funktionieren können. Im Vordergrund steht daher das
aufmerksame Zuhören, sich gegenseitig Raum geben und das
Experimentieren.

Kuratiert von Rainer Binder-Krieglstein

...immer am 2. Dienstag im Monat

wenn ich,
ein mann ohne stern,
mit meinen puppen erfriere, wer schmeißt mir
eine rose zu?

Nach den zwei Artmann-Programmen Artmann 1 - wos unguaz (2016) und Artmann 2 - nosferatu (2021) setzt das Duo Walter Prettenhofer & Benno Koloska seine Forschungsreise zu den poetischen Welten H.C. Artmanns fort. Diesmal stehen Corporäle, Leutnants, Generäle und andere wehrhafte Menschen, der Hund Tiras, ein Tatzelwurm genannt Monsieur April, Matrosenträume, die Könige von Unter- und Oberägypten und verlorene Augen, Beine und Köpfe im Visier der beiden.
H.C.Artmann verbrachte sechs Weltkriegsjahre als Soldat und Deserteur in Polen, der Ukraine, Frankreich und in Gefängnissen. Bein durchschossen; Kriegsversehrter zu 55%. Nur selten sind Spuren seiner unmittelbaren Kriegserfahrungen in seinem Werk zu finden. Dennoch ließ er immer wieder die Welt des Militärs und die Kriegsstürme vergangener Zeiten in sein dichterisches Werk einfließen ... überformt durch seinen virtuosen Sprachwitz und seine poetischen Provokationen.

"Ich bin ein Abenteurer. Für mich muss alles in der Schwebe bleiben. Mein Schreiben – das ist völlig still, eine absolute Stille. Und dann hab ich die Möglichkeit, dass ich zu schreiben beginne. (...)"

aus: h.c. artmann - der wackelatlas – ein gespräch mit emily artmann und katharina kopony

Their new album Glass which hit the top of the charts on Bandcamp and was voted one of Louder Than War's top 100 albums of 2022 tells Zhenia’s personal story as a multi-ethnic queer refugee and complex trauma survivor from a working-class background.

Formed in Kyiv, Ukraine, they have been based in the UK since 2015. They have released 5 albums and have toured extensively all over Ukraine and UK. Their music has been played on BBC2, BBC3 and BBC6. Some significant performances include two headline shows in Kyiv House of Artists to crowds of roughly 500 and a recent show at SWX (1100 capacity) in Bristol as the first support for DakhaBrakha.

Link: www.tangerinecat.net, video

Tena Novak Vincek - violin, vocals - komponiert, malt, singt, und performt experimentelle und frei
improvisierte Musik in verschieden Formationen und unterschiedlichsten Künstlern - Bands “Tena
Novak“, “Fjodor“, “Nimbus dei“, sowie Musikern wie K. Vandermark, S.Murayama, H. Sjöström,
E. Harnik, E. Arn, Ggrill ensemble, Šalter ensemble, Strichri orchestra, Crio orchestra. Teilnahme an Experimental music festivals wie Audio Art, Ispod bine, Cerkno jazz, Improcon,
Impromonday festival, Izlog Suvremenog Zvuka, Music Bienalle Zagreb, and others.

Neva Begović – chello – studierte Chello in Zagreb und Graz und unterrichtet Chello seit 2003.
Sie spielt auf Aufnahmen für den Kroatischen Rundfunk, Filmmusik und einer großen Anzahl an
Kammermusik-Projekten (z.B. Porin String Quartet, Cellomania cello ensemble, TenedaTrio,
Rairakku Piano duo, etc.). Seit einigen Jahren bewegt Sie sich immer mehr in Richtung freie
Improvisation (u.a. mit dem Tena Novak String Quartet)

Damir P. Kafka - sax, keyboards - Seit vielen Jahren aktiver Bestandteil der Free Improvised- und
Experimental-Music Szene. Er komponiert Musik für Animationsfilme und Theaterproduktionen,
Mitglied und Gründer diverser Zagreber Alternative-Avantgarde-Bands ('Haustor', 'Trobecov krušne
peći', 'Cul-de-Sac', 'Franz Kafka Ensemble').

Seit 2018. organisiert und leitet und kuratiert er die Reihe "Impromondays" (Series and festival of
contemporary free improvised and creative music) in Zagreb

www.art-organisation-cargo.hr/impromondays-2023

Foto: Dragan Matic

Das Institut 16 Jazzforschung der Kunstuni Graz hütet 50.000 Schallmedien, die seit den 1960er Jahren gesammelt und durch die Privatarchive von Dietrich Schulz-Köhn (Jazzexperte) und Ekkehard Jost (Musikwissenschaftler) erweitert wurden.

Für den Institute 16 Archive Pleasure Social Club ziehen Mitarbeiter*innen des Instituts einmal im Monat eine Selektion aus den Kästen und machen sie im Café Wolf körperlich erlebbar. Dabei werden die Mechanismen ausgeschaltet, die das Akademische oft vom Sinnlichen entfernen.

Foto: Karin Weinhandl

Programm unter: www.cafewitch.com